Gemeinsam ein Zeichen setzen

Pressemitteilung der Martin-Niemöller-Stiftung e.V. und der Initiative "Christen brauchen keine Garnisonkirche"

Die bundesweit vertretene „Martin-Niemöller-Stiftung e.V.“ mit Sitz in Wiesbaden kooperiert ab 27. März 2015 mit der Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“.

Die 1977 gegründete Niemöller-Stiftung beruft sich auf den Theologen Martin Niemöller, der als führende Persönlichkeit der „Bekennenden Kirche“ in den Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft trat und dafür mit 7 Jahren KZ-Haft büßen musste. Sie tritt für Frieden und Völkerverständigung ein, beispielsweise indem sie Vorträge und weitere Veranstaltungen organisiert oder den Julius-Rumpf-Preis verleiht. Dieser zeichnet gesellschaftliche Akteure aus, die sich für Toleranz und gewaltfreie Konfliktlösungen einsetzen. Frühere Preisträger waren u.a. das Projekt „Ferien vom Krieg“, die „Aktion Zivilcourage Pirna“, der Flüchtlingsrat Brandenburg und das „Jugendwohnprojekt (JWP) MittenDrin“ in Neuruppin.

Die Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“ wendet sich gegen den geplanten Neubau als Kopie der zerstörten und abgetragenen Potsdamer Garnisonkirche. Sie sieht darin den völlig untauglichen und unglaubwürdigen Versuch, auf diese Weise den schuldhaften Weg der Kirche, die verheerenden Folgen des Bündnisses von „Thron und Altar“ bis zur Befreiung von der Nazi – Barbarei aufarbeiten zu wollen. 72 prominente Erstunterzeichner wie der Theologe Dr. Friedrich Schorlemmer, der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hajo Funke und die Politikerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin unterstützen die Erklärung der Initiative, die seit 1.09.2014 als online-Petition läuft.

In der Erklärung heißt es: „Weil Kriege, Militarisierung der internationalen Beziehungen und Missbrauch von Religion zu kriegerischer Hetze bedrohlich aktuell sind, weil auch in Deutschland von „neuer Macht“ geredet, gegen eine „friedensverwöhnte“ Gesellschaft polemisiert und ein Ende der militärischen Zurückhaltung gefordert wird, brauchen wir heute ein anderes Zeichen als eine neue Garnisonkirche.“

Der Vorsitzende der Niemöller-Stiftung Propst i. R. Michael Karg erklärte: „Dieses zweifelhafte Bauvorhaben ist wegen seiner kirchlichen Trägerschaft Anlass genug, dazu einen innerkirchlichen Diskurs zu führen. Der Bau würde ein falsches Zeichen mit einer verfehlten Botschaft unserer Kirche sein.“

Nach entsprechenden Beschlussfassungen der zuständigen Gremien arbeitet die Initiative nun als Plattform der Niemöllerstiftung. Eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit sowie themenbezogene Fachtagungen werden damit ermöglicht.

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