Bischof Dröge für Kompromiss bei Potsdamer Garnisonkirche

Er glaube, dass dies zur Klärung und Verständigung auch mit den innerkirchlichen Gegnern beitragen würde. Diesen Eindruck habe er aus einer Reihe von Gesprächen gewonnen, fügte der Bischof hinzu

Wörtlich sagte Dröge: "Meine persönliche Überzeugung ist, dass schon durch die architektonische Gestaltung sichtbar werden sollte, dass nicht einfach das Alte wiederhergestellt wird." Das Gesamtkonzept müsse neben der historischen Kontinuität durch den Wiederaufbau des Turmes auch den Bruch mit der Tradition zum Ausdruck bringen: "Denn ein neuer Geist braucht auch ein erkennbar neues Haus!"
Zugleich dankte der Bischof ausdrücklich allen an dem Projekt Mitwirkenden. Die Kirchenleitung habe von Anfang an die Pläne zum Wiederaufbau der Garnisonkirche wohlwollend begleitet und sich hinter das Konzept eines Versöhnungszentrums an diesem Ort gestellt. Die öffentliche Diskussion um den Wiederaufbau sei "eine wichtige Auseinandersetzung mit der Geschichte". Bischof Dröge begrüßte den dazu von der Stadt Potsdam initiierten Bürgerdialog als einen "wichtigen Verständigungsprozess".
Die 1735 eingeweihte Potsdamer Garnisonkirche wurde bei einem alliierten Luftangriff am 14. April 1945 zerstört. In der DDR ließ die SED-Regierung die Ruine im Juni 1968 sprengen. Seit den 1990er Jahren bemühen sich verschiedene Akteure um den Wiederaufbau der Kirche. 2005 wurde der Grundstein gelegt, 2008 die kirchliche Baustiftung gegründet.
Nach aktuellen Planungen soll zunächst der Kirchturm gebaut werden. Das Projekt ist unter anderem wegen der Geschichte der Kirche umstritten. Am "Tag von Potsdam" am 21. März 1933 nutzten die Nazis die Kirche zur Inszenierung der Eröffnung des neu gewählten Reichstags.
epd ost bue cxm

Zurück